Der August-Bebel-Platz soll lebenswerter werden

Warum soll der Platz umgebaut werden? 

Der August-Bebel-Platz wurde Mitte der 1960er Jahre in seiner heutigen Form nach dem Leitbild der autogerechten Stadt angelegt. Durch seine zentrale Lage prägt der Platz das Erscheinungsbild der Wattenscheider Innenstadt wesentlich. Jedoch erfüllt er nicht mehr die heutigen Ansprüche an einen innerstädtischen Platz. Während heute noch Straßenflächen und der Parkplatz dominieren, fehlt es an Aufenthaltsqualität und Grün.  

Was soll mit dem Umbau erreicht werden? 

Der Platz soll wieder den Menschen dienen und nicht den Autos. Um diese Vision umzusetzen, soll der Platz mit Hilfe des Umbaus folgende Qualitäten besitzen: 

• Grüner Stadtplatz: Der Platz soll ein Ort sein, an dem man sich gerne aufhält – auch an heißen Tagen – mit vielen Bäumen und Grünbereichen. 

• Attraktive Geschäftslage: Der Platz soll so gestaltet werden, dass die Geschäfte vor Ort gut erreichbar bleiben und Anreize zum Verweilen bieten. 

• Repräsentatives Eingangstor: Der Platz soll dazu einladen, die Wattenscheider Innenstadt zu besuchen. 

• Drehscheibe für den Nahverkehr: Der Platz soll weiterhin eine wichtige Drehscheibe für den ÖPNV bleiben und durch moderne Angebote ergänzt werden. 

• Gesunder Ort und sozialer Treffpunkt: Der Platz soll dazu animieren sich an der frischen Luft aufzuhalten, um Bewegung und Begegnung zu fördern und als wichtiger sozialer Treffpunkt Einsamkeit im Quartier vorbeugt. 
• Platz wie ein Schwamm: Der Platz soll Regenwasser vor Ort speichern und somit die Kanalisation bei Starkregen entlasten. 

Was bisher geschah? 

Im Jahr 2022 hat der Rat der Stadt Bochum beschlossen, einen Wettbewerb zur Neugestaltung des August-Bebel-Platzes auszuloben. Die dazugehörige Entwurf der Auslobung stellte den inhaltlichen Rahmen für den Wettbewerb dar und beschreibt den zurückliegenden Prozess sowie die Anforderungen für die Neuplanung.  

Insgesamt acht Planungs- und Architekturbüros haben ihre Entwürfe eingereicht und konkurrierten um die beste Lösung für die Umgestaltung des Platzes. Alle Wettbewerbsbeiträge konnten beim Bürgerdialog am 25. Oktober 2022 von den Bürger*innen eingesehen und kommentiert werden. Die vorgebrachten Anmerkungen wurden gesammelt und zusammenfassend in folgender Broschüre dokumentiert: Dokumentation Bürgerdialog.  Am 26. Oktober 2022 hat das Preisgericht, das aus Expert*innen und lokalen Vertreter*innen zusammengesetzt war, dann die am besten gelungenen Entwurfsideen ausgezeichnet. Drei Preise sowie zwei Anerkennungen wurden vergeben. Der Wettbewerb wurde in folgender Broschüre dokumentiert:  Wettbewerbsdokumentation 

Wie ist der aktuelle Projektstand? 

Der zweite Preisträger, ANNABAU Architektur und Landschaft, wurde nun beauftragt, die Planung für den August-Bebel-Platz weiterzuführen.  Nachdem der Realisierungswettbewerb im Oktober 2022 abgeschlossen war, folgte ein Vergabeverfahren mit Verhandlungsgesprächen. Dabei konnte mit dem ersten Preisträger keine Einigung erzielt werden. Stattdessen konnte ANNABAU im Rahmen der Verhandlungsgespräche überzeugen und wird nun die Planung für den Umbau des August-Bebel-Platzes fortführen.  

Der Wettbewerbsbeitrag von ANNABAU überzeugte, da mit dieser Entwurfsidee große Bereiche der Platzfläche entsiegelt und begrünt werden können. Dabei wird bei Regen das anfallende Regenwasser in den neu begrünten Bereichen gesammelt. Wasser, das nicht versickert, steht den Pflanzen zur Bewässerung zur Verfügung. Durch die Verortung eines Neubaus zur Ausbildung der nördlichen Raumkante entsteht eine angemessene Proportion des Stadtplatzes. Die kompakte, gut gelöste Haltestelle in der Mitte des Platzes macht nicht nur das Thema der neuen Mobilität bewusst, sondern ermöglicht eine maximale Gestaltung der Freianlagen unter Beibehaltung der erforderlichen Verkehrsflächen.  

Wie geht es weiter? 

Das Büro ANNABAU erarbeitet mit der Stadt Bochum die weitere Planung. Bis diese jedoch umgesetzt ist, steht noch ein weiter Weg bevor. Als erster Schritt muss der im Rahmen des Wettbewerbs eingereichte Entwurf weiter qualifiziert werden. Hierzu werden die Anregungen aus dem Preisgericht in den Entwurf eingearbeitet. Auch die vielen Anmerkungen aus dem Bürgerdialog vom 25.10.2022 werden gesichtet und die vorgebrachten Belange abgewogen. Im Herbst 2024 soll der überarbeitete Entwurf der Öffentlichkeit vorgestellt und erneut Möglichkeit zur Beteiligung geboten werden. Hierzu wird die Stadt Bochum im Vorfeld informieren. 

Sobald der Entwurf und die zugehörigen Kosten auf Grundlage dieser Anregungen weiter konkretisiert sind, wird sich die Stadt Bochum um die Finanzierung mit Hilfe von Fördermitteln bemühen. Es ist angestrebt, sich um Städtebaufördermittel vom Land Nordrhein-Westfalen und dem Bund zu bewerben. Auch eine Kombination mit weiteren Fördertöpfen ist denkbar.